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Vorwort

Dies ist ein Essay (zu Deutsch: Versuch), die beiden widersprüchlichen Ausdrücke – phantastisch und realistisch – einander näher zu bringen. Bald werden wir sehen, dass der Graben zwischen ihnen keineswegs abgrundtief ist. Und schließlich, dass der eine, jeweils den anderen braucht – und umgekehrt.
Bei den Recherchen zum Thema habe ich unter dem Begriff "Phantastischer Realismus in der Literatur" und "Phantastisch-Realistische Literatur" nichts gefunden. Die Wortkombination wird scheinbar nur in der Malerei verwendet, zumal im Zusammenhang mit Salvador Dalí (mehr weiter unten).
Also habe ich Veröffentlichungen gesucht und Überlegungen angestellt:
WAS IST DAS PHANTASTISCHE – in den Märchen, in Scheherazades Nächten, in Science Fiction, bei Buñuel und dem "Andalusischen Hund"?
WAS IST DAS REALISTISCHE – bei Goethe und Schiller, bei Cervantes (und seinen Windmühlen), bei Kafka und seinem Käfer?
Und schließlich, WAS IST MEINE FORDERUNG AN MICH SELBST UND AN MEINE PHANTASTISCH-REALISTISCHEN ERZÄHLUNGEN?
Zuerst die kurze Erklärung, dann eine längere, eher literarische.
Die Kurze: Die Texte sollen weitgehend realistisch sein, mit einigen phantastischen Elementen. Das Entscheidende: Sie sollen (mehr oder weniger versteckt) Botschaften, Inhalte enthalten.
Die literarische: Kein Zweifel, die beiden Wörter scheinen einander zu widersprechen. Für mich ist es ein einerseits künstlerischer, andererseits realistischer Widerspruch. Ja, sie sind widersprüchlich – wie das reale Leben.
Doch mein Phantastischer Realismus ist erst einmal realistisch – wie ein schwarzer Kater erst einmal ein Kater ist. Zudem finde ich es reizvoll, soweit es die Erzählung erlaubt, so nahe wie möglich an der Realität zu bleiben.
Im Vordergrund – an der Oberfläche – der Erzählungen spielen zwar ungewöhnliche Menschen bei ungewöhnlichen Ereignissen ungewöhnliche Rollen. Doch weil dies in einer weitgehend realen Umgebung geschieht, kann die Vernunft des Lesers den Inhalt nicht als (reine) Fantasy abtun. Der Inhalt ist ihm dafür zu nah' an seinen Erfahrungen.
Dahinter aber kitzelt das Ungewöhnliche. Es nährt die Vermutung, dass hinter alledem noch etwas verborgen ist. Diese Vermutung wird durch die phantastischen Teile der Erzählung noch bestärkt. Denn diese Teile sind bunt, unterhaltsam, manchmal schrill: wie Kulissen, Kostüme, Licht und Musik auf einer Theaterbühne. Zudem öffnet eine derartige Dekoration/Unterhaltung das Gemüt der Leser. So, offen, finden sie, zwischen Phantasie und Realität, die tiefen menschlichen Wahrheiten, die in den Erzählungen versteckt sind, leichter. Wie die wichtige Botschaft in der Titelgeschichte "Ein Oscar für Hitler". Obendrein kann das Finden dem Leser, ein großes Vergnügen bereiten.
Ihr Autor

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